Vor 125 Jahren turnten nur Männer

TuS Asbach feiert Geburtstag - Erster Sportplatz 1929 eingeweiht

Mit einem "Tag der Familie" feiert der TuS Asbach am Sonntag, 3. Juni, seinen 125. Geburtstag. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Franz Varel hat die RZ einen Blick in die Geschichte des Vereins geworfen.

ASBACH. In langen Hosen und weißen Hemden traten vor rund 125 Jahren die Herren zum Sport an. Auf der Suche nach "hervorragender körperlicher Leistung" konnte man im Asbacher Turnverein schnell fündig werden: 21 aktive und 12 passive Mitglieder traten 1882 dem Turnverein bei, schon ein Jahr später zählte der Verein 100 Mitglieder.

Während in den Anfangszeiten überwiegend die Männer Sport trieben, bildeten sich nach und nach auch Damenriegen, die nicht nur an den Turnieren teilnahmen, sondern auch Reigen und Tänze einstudierten, die auf den Dorffesten präsentiert wurden. Einen Sportplatz oder gar eine eigene Turnhalle gab es vor 125 Jahren noch nicht in Asbach, die Turniere fanden meist in den örtlichen Sälen statt. Wegen der hohen Zuschauerzahlen wurden allerdings Barren, Pferd und Reck immer häufiger im Freien aufgebaut. Leichtathletik-Disziplinen kamen hinzu und schon bald konnten erste Erfolge gefeiert werden.

In den Kriegszeiten kam in Asbach das Vereinsleben zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Asbacher Turnverein der Spiel- und Sportverein Asbach. 1954 bekam der mittlerweile in SV Asbach umbenannte Sportverein seinen heutigen Namen: TuS Asbach.

Der erste Sportplatz wurde 1929 "Am Steinchen" eingeweiht. 34 Jahre später nahm der Verein den zweiten Platz in Betrieb. An dieser Stelle befindet sich heute der Kunstrasenplatz des Vereins. Ortsbürgermeister Helmut Reith hofft darauf, dass schon bald ein weiterer Kunstrasenplatz errichtet werden kann: "Die Gemeinde Asbach siedelt die Bedeutung des Sports sehr hoch an. Um die weiterhin bestehenden Engpässe im Trainings- und Spielbetrieb zu beenden, hat die Gemeinde erneut einen Förderungsantrag zum ,Goldenen Plan" für einen Kunstrasenplatz eingereicht."

Ein Blick zurück: Im Jahr 1920 liegen die Anfänge des Asbacher Fußballs. Das Dorf Schöneberg gründete den ersten Fußballverein, ab 1927 gründeten sich weitere Vereine in Asbach, Oberplag und Bennau. In Asbach war es ein junger Priester, der hierzu den Anstoß gab. Der Vikar Josef Deckers gründete 1928 die "DJK Sturmfalke Asbach". So manche heiße Schlacht wurde auf dem Sportplatz "Am Steinchen", der übrigens Kirchenland war, geschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es dann für die Sportler steil bergauf. Nacheinander schaffte der Verein den Aufstieg von der zweiten zur ersten Kreisklasse und von dort in die Bezirksklasse.
Auch im geselligen Leben kam der Verein ganz groß heraus: Nikolausfeiern wurden gehalten, später sogar der Karneval gestaltet. Gemeinsam mit Trainer Helmut Bolz ging es weiter nach oben in die Landesliga.

Nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch im Breitensport, im Volleyball oder Badminton sind die Asbacher aktiv. "Der starke Mitgliederanteil von Kindern und Jugendlichen zeigt einerseits die Begeisterungsfähigkeit für den Sport im Asbacher Land. Andererseits bildet sich darin die Qualität des Angebots in den verschiedenen Abteilungen, der Trainer und Übungsleiter ab, die mit viel Engagement bei der Sache sind", freut sich Vorsitzender Franz Varel.

Beim "Tag der Familie" möchte der TuS Asbach am Sonntag, 3. Juni, noch einmal in Erinnerungen schwelgen, die Zeit Revue passieren lassen, aber auch in die Zukunft blicken. In verschiedenen Aktionen stellen sich die einzelnen Abteilungen vor, ebenso steht ein Jugendfußballspiel auf dem Programm. Natürlich soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen: So kann beim Familiengeschicklichkeitsturnier oder Torwandschießen kann jeder mitmachen.

Beate Christ (Rhein-Zeitung)