Spielbericht:
Die E-Jugend hatte am Freitag, den 08.06.2007 eine Delegation zum Europa-Park-Cup 2007 des SV Rust geschickt. Neun Spieler, 2 Trainer ein Betreuer und drei fleißige Väter bildeten die Asbacher Vertretung unter den insgesamt 56 E-Jugend-Mannschaften bei diesem Turnier. Abgesehen von vielleicht ein klein wenig zu wenig Duschen war der äußere Rahmen (Das Spielgelände lag direkt an der Silverstar Achterbahn) und die Organisation des Turniers sehr gut. Die Delegation hatte sich auf einem von der Vorhut gekaperten Bereich der Zeltwiese in aller Ruhe häuslich einrichten können. Alle Spieler konnten sich dort in aller Ruhe umziehen und sich auf die am Freitag ab 14:00 Uhr ausgetragene Vorrunde vorbereiten.

Vorrunde

Gewöhnungsbedürftig war dabei für die Asbacher Jungs, dass der Ball nach dem Aus eingerollt werden musste, ohne Abseits gespielt und die Rückpassregel auf den Torwart nicht angewendet wurde. Der Austragungsmodus von acht Gruppen mit je 7 Mannschaften bescherte den Kindern insgesamt 6 Spiele. Die beiden Gruppenersten und die vier besten Dritten konnten sich für die Endrunde am Sonntag qualifizieren.

Im ersten Spiel hieß der Gegner Steinmauern. Der Name war Programm. Die Asbacher Stürmer kamen nur einmal durch. Maik versenkte den Ball im Netz. Vorher hatte der Gegner aber die noch mangelnde Abstimmung in der Abwehr der Asbacher Mannschaft – die in dieser Formation vorher noch nie zusammen gespielt hatte – ausgenutzt und war mit 1:0 in Führung gegangen. Deshalb endete dieses Spiel 1:1. Bei einer drei Punkte Regelung schon fast zu wenig.
Dann kam Eintracht Guckheim. Die guten Asbacher Kombinationen, die Lauf- und Einsatzbereitschaft wurden belohnt und der Gegner verdient mit 5:0 abgefertigt. In die Torschützenliste durften sich Thijs und Koen je zweimal, sowie Philip einmal eintragen lassen.
Die Freude über den überlegenen Sieg war im nächsten Spiel aber wieder schnell verflogen: 0:4 hieß das Ergebnis gegen die SG Anspach. Das Mannschaftsverhalten in diesem Spiel war unterirdisch, keiner war wach! Allerdings sind die Kinder entschuldigt. Die meisten waren schließlich schon deutlich vor 6:00 Uhr aufgestanden, dementsprechend müde und hatten bei gefühlten 85°C Außentemperatur und 137% Luftfeuchtigkeit auch noch mit dem ungewohntem, langsamen Echtrasenplatz zu kämpfen.

Das Blatt wendete sich aber im nächsten Spiel genauso schnell wieder zum Guten, als die Asbacher Junior-Kicker mit 3:0 den SV Rust E4 (eine der Veranstaltermannschaften) schlagen konnte. Da stimmten mannschaftliche Geschlossenheit und der Spielwitz wieder. Dabei trafen ins generische Netz: Joni, Timo und Maik.

Es folgte die Partie gegen den FC Baden. Eine sehr starke Mannschaft, die in dieser Vorrunde auch Gruppensieger wurde. Sie kamen gegen Asbach aber nur zu einem 0:0, da die Abwehrarbeit diesmal tadellos funktionierte und selbst die hochkarätigsten Möglichkeiten des Gegners unter Einsatz aller Kräfte zunichte machte. Mit diesem Ergebnis war Platz zwei in der Gruppe und damit die Qualifikation zur Zwischenrunde noch möglich, wenn der nächste Gegner aus Bräunlingen geschlagen werden konnte.

In diesem Spiel gegen Bräunlingen erzeugte Asbach von Anfang an enormen Druck auf den Gegner. Aber wie so häufig im Fußball: Ein Konter, eine Chance ein Gegentor. Doch die Asbacher Spieler rappelten sich schnell auf und spielten hoch motiviert weiter, aber der Ausgleich wollte trotz größter Chancen nicht fallen. Irgendwann landete der Ball dann aber verdientermaßen doch im gegnerischen Tor. Der Bann war gebrochen und die Asbacher Stürmer legten in kurzer Folge noch drei weitere Tore nach. Das Spiel endete damit verdient 4:1 für Asbach durch zwei Tore von Koen und jeweils einem Tor von Maik und Philip.

Leider hatte es an der Gruppenspitze einen unerwarteten Spielausgang zu Ungunsten von Asbach gegeben, sodass die Mannschaft sich mit dem dritten Platz begnügen musste. Allerdings hatte sie mit 11 Punkten einen der besten dritten Gruppenplätze belegt und war daher für die Zwischenrunde am Sonntag qualifiziert!

Das durfte am Abend gebührend gefeiert werden. Die Kinder taten das mit einem Sprung ins Wasser des nahe gelegenen Badesees, die Erwachsenen mit Fruchtsaftschorle und warmer Milch beim gemeinsamen abendlichen Grillen überaus gesunder Metzgereiprodukte einheimischer Fertigung.

Samstag - Männertag

Am Samstag hatte dann das gesamte Team nach einem ausgiebigen Frühstück die Gelegenheit, die Angebote des Europaparks zu nutzen. Auch hierbei zeigte sich Asbach vorbildlich. Ein Asbacher Stürmer stärkte seine feinmotorischen Fähigkeiten bei mindestens 9 Fahrten auf dem Silverstar. (Der Betreuer der das mal videomäßig dokumentieren wollte bezahlte diesen Versuch sehr teuer – mit äußerstem Unwohlsein für den Rest des Tages! Da blieb als Unterhaltungsmöglichkeit nur der Sandkasten im Wikinger-Kinderland.) Andere Spieler nahmen die Abkühlung für den nächsten Tag schon vorweg und verließen abends den Park mit klatschnassen Klamotten. Insgesamt ein toller Tag, der allerdings auch unmerklich Kraft gekostet hatte. Der Tag endete mit gesundheitsbewusstem Grillen im Basislager. Es gab Grünkernbratlinge, Tofuburger, Auberginenscheiben, Rohkostsalate, Vollkornbrot, Brottrunk und Sauerkrautsaft




… oder so was ähnliches. Es hat jedenfalls allen geschmeckt und außer der Asche im Grill blieb mal wieder nix übrig.

Die Zwischenrunde

Nach dem Zufrüstück (07:00 Uhr) starteten die Kicker noch etwas müde etwa um 09:00 Uhr in die Zwischenrunde. Asbach war schon mindestens 20. von 56 gestarteten Mannschaften. Im ersten Spiel für Asbach ging es erneut gegen den FC Baden, also den Gruppensieger aus der Vorrunde. Die Mannschaft zeigte sich wieder sehr entschlossen und robust in der Abwehr. Im Gegensatz zum Vorrundenspiel war sie diesmal auch nach vorne stark und überwiegend spielbestimmend. Nur ein Tor gelang leider nicht. Das schafften aber mit sehr viel Glück die Badener 8 Sekunden vor Schluss des Spiels. Das hatten die Kinder aus Asbach nun wirklich nicht verdient, aber so brutal kann Fußball sein.

Nun hieß es Kopf hoch, denn im nächsten Spiel wartete ein weiterer souveräner Gruppenerster: Der BC Lichtenrade aus Berlin. Die Jungs kannten das harte Großstadtleben bestens und spielten dementsprechend körperbetont. Nach einem diskussionswürdigen Ellbogeneinsatz gegen Timo nutzen die Berliner eiskalt Asbachs Unterzahl in der Abwehr und erzielten den Führungstreffer. Der Schiedsrichter hatte einen Pfiff unterlassen, obwohl Timo mit heftigen Schmerzen am Boden lag. Der Schiedsrichter meinte, dass das belanglos gewesen sei, weil der Spieler außerhalb des Feldes gelegen habe. Naja! Auch im weiteren Verlauf der Partie gab es weiter Fehlentscheidungen des überforderten Schiedsrichters. Eine davon führte zu einem Eckball, den die Berliner als schulmäßige Standardsituation zum 2:0 nutzten. (Der Kopfballschütze überragte allerdings auch jeden Asbacher Spieler um mindestens einen halben Kopf.) Das 3:0 fiel ebenfalls nach einer Ecke während deren Ausführung Asbachs Torwart gefoult worden war. Auch das hatte der Schiedsrichter leider übersehen. Dennoch haben die Berliner verdient gewonnen. Denn sie waren in allen Belangen einen Tick besser, spritziger und kaltschnäutziger als die Asbacher Kicker.
Wer jetzt glaubte nach zwei derart unglücklichen Niederlagen sei die Moral dahin, sah sich getäuscht. Im Spiel gegen die SG Langenhahn / Rothenbach drehten die Kinder wieder auf. Starker Druck nach vorn und Drang zum Tor. Aber was geschah mal wieder? Schneller Konter des Gegners mit anschließendem 0:1 Rückstand. Doch Asbach kam wieder und glich durch Koen zum 1:1 aus. Es ging weiter nach vorne. Allerdings konnte die SG eine leichte Unkonzentriertheit in der Asbacher Abwehr zum erneuten Führungstreffer nutzen, obwohl Asbach bis dahin die eindeutig besseren Chancen hatte. Aber Asbach stand wieder auf, spielte nach vorn und wurde durch Thijs mit dem Ausgleichstreffer in der fast letzten Spielsekunde doch noch belohnt.

Und dann zum Schluss das Hammerspiel. Die Asbacher Kicker mussten gegen eine Mannschaft aus der Schweiz antreten, den FC Dübendorf. Diese Mannschaft hatte sich schon in der Vorrunde in einer sehr starken Gruppe bestens präsentiert. Der Trainer hatte Asbach daher zu verstärkter Defensive und dem Ausnutzen wahrscheinlich weniger Konterchancen aufgerufen. Was kam war das erwartete Spiel auf ein Tor. Aber was die Schweizer auch anstellten: Jeder Ball aufs Tor wurde entweder sichere Beute des Torhüters oder in einem Fall von Joni im letzten Augenblick von der Linie geputzt. Gefühlte Chancenverteilung bis zur Vorletzten Spielminute: 47:0 für die Schweiz. Doch dann hatte auch Asbach seine Gelegenheit: Weit vorne bekam Koen den Ball und lief allein auf das Tor des Gegners zu. Erst im Strafraum konnte ihn ein Abwehrspieler bremsen. Das allerdings nicht regelgerecht, weswegen dem Schiedsrichter keine andere Wahl blieb, als auf Strafstoß zu entscheiden. Der Trainer beauftragte Maik zu schießen. Der zeigte keine Nerven und verwandelte sicher zum 1:0 Endstand. Das war der Sieg gegen den späteren Turniersieger! Damit konnten die Spieler das Turnier mit einem Gefühl großer Zufriedenheit und der Gewissheit eine richtig tolle Mannschaft zu sein, in Richtung Heimat verlassen.

Was das heißt:
Die Jungs haben ein paar aufregende Tage erlebt, (größtenteils) schönen Fußball geboten, viel Spaß gehabt und wieder einmal ein bisschen mehr gelernt, was es bedeutet, eine Mannschaft zu sein.

Eben: Einer für alle und Alle für einen.


Torschuetzen:
Koen 5x, Maik 4x, Thijs 3x, Philip 2x, Joni 1x, Timo 1x

Aufstellung:
Marvin Höhner, Daniel Felgenhauer, Timo Houck, Jonathan Buballa, Koen van den Berg, Thijs van den Berg, Simon Schreiber, Maik Römer, Philip Germscheid

Besondere Vorkommnisse:
Obwohl es so heiß war, war dem Trainer nach dem letzten Spiel plötzlich ganz kühl. Aber warum sonst stehen da immer die Wassereimer am Spielfeldrand?